- Grand Ole Opry
- Grand Ole Opry[amerikanisch, grænd əʊl 'ɔprɪ], Live-Radioshow der Station WSM in Nashville, Tennessee, die unmittelbar mit der Herausbildung und Entwicklung der kommerziellen Countrymusic, dem Country and Western, verbunden ist und damit den Ruf von Nashville als »Music City USA« begründen half. Als Vorläufer dieser Show gilt eine Sendung unter dem Titel »Barn Dance« (Barndance) ab November 1925. Dabei wurde zunächst lediglich ein von Volksmusikanten bestrittenes Programm einmal wöchentlich ausgestrahlt, was zur damaligen Zeit im Süden und mittleren Westen der USA ein keineswegs ungewöhnliches Unternehmen war. Als dazu übergegangen wurde, diese Sendung als öffentliche, im Radio übertragene Liveshow aufzuziehen, entwickelte sie sich in kurzer Zeit jedoch zu einer der beliebtesten ihrer Art. Was so in den Studioräumen von WSM seinen Anfang nahm, mit wachsendem Publikumsinteresse den Umzug in immer größere Säle erforderte, endete dann vorerst in dem 3.600 Zuschauer fassenden Ryman Auditorium von Nashville, in dem die Grand-Ole-Opry-Show ab 1941 ihr festes Domizil fand. Inzwischen war sie zu einer gigantischen sechsstündigen Radio-Veranstaltung ausgewachsen, die jede Woche freitags und sonnabends ausgestrahlt wurde und die kommerzielle Verwertung der euroamerikanischen Volksmusik in großem Stil einleitete. Die Opry-Stars der ersten Stunde, unter ihnen vor allem der Banjo-Spieler »Uncle« Dave Macon (1870-1952), waren zwar noch unmittelbar der Volksmusik in ihrer ursprünglichen Gestalt verbunden und hatten noch wenig mit dem kommerziellen Country Sound im Nashville der späteren Jahre zu tun. Aber es dauerte nicht lange, bis unter dem Einfluss der Präsentationsformen einer kommerziellen Unterhaltungsshow die Spontaneität des Volksmusikers einer routinierten Professionalität wich, mit allen musikalischen Konsequenzen, die das haben musste. Die Grand Ole Opry entwickelte sich zur zentralen Plattform des Country and Western, der alle hier zu Ruhm und kommerziellen Ehren gekommenen Stars ihre Popularität verdanken. Aus der langen Reihe ist neben Uncle Dave Macon vor allem noch Roy Acuff (1903-1992) zu nennen, der ebenfalls wesentlich zur Profilierung der Opry-Show beigetragen hat und dann mit dem als Sänger verdienten Geld 1943 den ersten Verlag in Nashville gründete, Acuff Rose Publications, und ihn dem Opry-Unternehmen an die Seite stellte.1972 wurde die Grand Ole Opry in einen nach dem Muster von Disneyland eigens errichteten und Opryland genannten Vergnügungspark am Rande von Nashville verlegt, wo sie ein eigenes Gebäude erhielt, von dem aus sie nun zusätzlich auch noch regelmäßig als Fernsehsendung ausgestrahlt wird.
Universal-Lexikon. 2012.